Archiv der Kategorie: dummes Zeug

Verredet

Manche Menschen reden sich um Kopf und Kragen –

um den Kopf jedoch ist es meist nicht schade.

😉

(c) rarum


Igelin

Ich suche mir einen Laubhaufen

und rolle mich ein.

Wenn du es schaffst,

mich Igelfrau zu umarmen,

will ich mit dir gemeinsam

Winterschlaf halten.

😉


Antilyrik: Abendrot

Der Himmel färbt sich blutrot:

Die Nacht verschlingt den Tag.

😉


Laubgedicht

Die letzten Blätter

an den Pappeln

zittern und zappeln

im herbstlichen Wind,

bis auch sie

segelnd,

trudelnd,

wirbelnd

auf der Wiese gelandet sind.

🙂


Spätnachmittag

Herbstspaziergang spätnachmittags im Sonnenschein.

Ich betrachte meinen Schatten:

langbeinig

schmalhüftig

flachbrüstig

aber:

kleinköpfig.

Es ist eben nichts vollkommen!

😉


Sauperle

Wie sie ist?

Ganz Frau!

Manchmal die Perle,

manchmal die Sau.

😉


Glücksbringer

„Oh, ein Hufeisen. Das bringt Glück!“

meinte der Abergläubische und bückte sich danach.

~~~

Da schlug das Pferd aus!

😉


Cousin

Als meine Tante Mutter wurde,

wurde meine Mutter Tante…

😉



Nicht umkehrbar

Feiertagsausflug:

Dem Wanderer schmeckt ein Radler!

😉


Pflaumenkompott

Isst du Pflaumen warm,

rebelliert dein Darm:

Sie wirken gewaltig

auf die Peristaltik.

😆


Schafwolle

Paradox ist,

wenn geschorene Schafe

sich in die Wolle kriegen.

😉

(c) rarum


Single-Frau

Ehe ich um einen Ehering ringe,

falle ich eher von Fall zu Fall.

😉

(c) rarum


Sündenfall II

… den Apfel von bisou anbeiße   🙂

Können Äpfel Sünde sein?

Zwei Äpfel: ja!

Ein Apfel: nein!

 🙂


Sündenliste

Selbst

wenn die Liste meiner Sünden

bis auf die letzte Zeile gefüllt wäre:

Wenn ich wüsste,

dass er es wert ist,

ich würde über den Rand hinaus schreiben

und das ganze Blatt

ringsum mit ihm verzieren…

… oder eine neue Seite aufschlagen.

(c) rarum


Vogelkundliches

Die Terminologie

der Ornithologie

kritisiere ich mit Verlaub:

Ich hörte niemals Krähen

krähen.

Und Tauben sind nicht taub!

😉

(c) rarum


Werbung

Fiel man?

Brülle!

🙂

(c) rarum


Sündenfall

Guter Rat an Eva:

Willst du den Herrgott nicht erzürnen,

lass den Apfel, iss die Birnen.

😉

(c) rarum


Weingebet

Bacchus (Leonardo da Vinci) 

Oh, Bacchus,

hänge die Trauben höher

und halte die Korinthenkacker von den Reben fern.

 (c) rarum


Coloriges

Ohne Gelb

~~~

Rosa war blau vom Roten,

ritt im Schwarzen

auf dem Braunen ins Grüne

und aß eine Orange.

Welch ein Grauen!

Ich weiß!

😉

(c) rarum


Zugvögel

Alle Vögel bitte einsteigen

und Vorsicht bei Abfahrt Abflug des Zuges!

😉


Stachlig

Abgeerntet.

Stoppelhalme.

Das Kornfeldbett

wird zum Fakirbrett.

(c) rarum


Bahnhofsbeleuchtung

Es schien ein Schein

auf den Schienen zu sein.

😉

Und hier die Variante der lieben Clara Himmelhoch:

(Danke für deine Kreativität.)

Es schien ein Schein
auf den Schienen zu schein’n.

😆


Bergkönigin

Bergkönigin 3343 m über NN

Wer nur kam auf die seltsame Idee,

die Königin der Dolomiten

nach einem Brotaufstrich zu benennen:

MARMOLADA

😆


Wicken

Am Sonntagnachmittag

ging ich pflücken

die letzten Wicken,

um mein Heim

damit zu schmücken!

***

Nur keine falschen Reime!

🙂


Murmeln Murmeltiere?

Erkenntnis eines Bergaufenthaltes:

Nein, Murmeltiere murmeln nicht!

Eines pfeift, und die anderen machen Männchen!

Fast wie in der Firma…

😉


Entwurf eines Nachrufs

Wenn ich eines Tages

mit kleinen Flügelchen

auf meiner Wolke sitze und harfe,

wird man über mich sagen:

~~~

Sie war auf dem besten Wege,

eine Persönlichkeit zu werden.

😉

(c) rarum


Murphy am Montagmorgen

Es ist ein gutes Gefühl, mit dem Gedanken einschlafen zu können, am nächsten Morgen ausnahmsweise nicht in aller Herrgottsfrühe aufstehen zu müssen. Mal kein Weckerklingeln, nein, es kommt viel schlimmer: Der Wäscheplatz verwandelt sich in den Nürburgring. Dem Hausmeister hat es gefallen, ausgerechnet an deinem freien Tag morgens um sieben seinen Rasentraktormotor aufheulen zu lassen. Nachtruhe ade!

 Du hättest dir gewünscht, dass er auch zur Winterszeit seine Aktivitäten beim Schnee beräumen um diese Uhrzeit gestartet hätte. Aber das wäre wohl doch zuviel verlangt gewesen, schließlich ist es winters um sieben Uhr noch dunkel. Und so musstest du deinen Weg zur Straße oftmals selbst frei schaufeln.

 Nur nicht aufregen! Schließlich magst du doch den Geruch von frisch gemähtem Gras, auch wenn er mit einem Hauch von Abgasen vermischt ist. Steh auf und mach das Fenster zu, dann kannst du weiter schlafen – eventuell. Dein noch nachtschlafgetrübter Blick fällt auf den nackten braun gebrannten muskulösen Oberkörper des jungen Hausmeisters und dir kommt blitzartig die sündige Idee, du könntest vielleicht den Gärtner mal zum Bock machen. Aber genau so schnell wie sie kam, verwirfst du sie wieder. Die wilden Jahre sind vorbei, oder so. Also wohl doch aufstehen. Die Bügelwäsche wartet.

 Guten Morgen, Welt!


Haiku: Nachtappetit

Gelber Pfannkuchen

dunkler Pflaumenmushimmel

Vollmondnachthunger

😉

(c) rarum


Nix Obszönes

Nackt

schwarz

feucht und glitschig

räkeln sie sich auf dem Boden:

SCHNECKEN

😉


Zerstochen

Nie wieder im ärmellosen Hemdchen Gartenarbeit, habe ich mir geschworen. Nicht, dass ich meine Arme verstecken müsste, nein, sie sind hantelbankgeformt mit ausgeprägten Bi-und Trizepsen. Aber im Moment verberge ich sie lieber: nicht ansehbar, weil total zerstochen und zerbissen.

Irgendein impertinentes Insekt hat die Dreistigkeit besessen, am Ärmelsaum entlang zu wandern und genüßlich an mir zu saugen. Und jetzt sind meine Schultern eine einzige rote Quaddel, von einem schmalen Streifen Sonnenbrand ganz zu schweigen! Warum nur bin ICH immer so zugerichtet, als gäbe es nur mich als Nahrungsquelle für diese Biester, jammere ich und beschmiere mich mit reichlich Kühlgel.

 Opa setzt sein listiges Greisengrinsen auf:

Hmm, süßes Blut, zu viele Sexualhormone.

Er kann sich entsinnen, dass da mal so was war. Also, sein Erinnerungsvermögen und seine geistige Fitness beruhigen mich jetzt doch ungemein.

😉

(c) rarum


Bordsprache

Seekranker mit ungesunder Gesichtsfarbe:

~~~

GRAUREIHER

😆

(c) rarum


Aussetzer

Jeder Mensch wird täglich von über hundert geistigen Aussetzern – zu neudeutsch auch Blackouts – heimgesucht, sagt die Wissenschaft. Die meisten sind unbedeutend, z. B. Tippfehler, andere dagegen lebensgefährlich, denn beim überfahren der roten Ampel hört der Spaß sichtlich auf.

 Um festzustellen, dass ich Aussetzer habe, brauche ich nicht erst die Wissenschaft zu bemühen. Aber dass es so viele sind, erstaunt mich schon.

Natürlich bin ich auch erleichtert, dass es allen Leuten so geht. Insgeheim neige ich schon dazu, an mir zu zweifeln, wenn mir wieder mal partout der Name eines ehemaligen Kollegen nicht einfallen wollte. (Die Gin-gi-um-Werbung hat ihre Daseinsberechtigung!) Ich tröste mich dann immer damit, dass er nicht so wichtig gewesen sei für mein Befinden, sonst hätte ich ihn wohl doch nicht vergessen, oder?!?

 Ich erinnere mich an meine Urgroßmutter, die erst die Namen ihrer sämtlichen Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel herbetete, frei nach dem Motto: Der richtige wird schon dabei sein. Bis sie dann auf meinen stieß und schlussendlich „Eeeeva“ ausrief, sichtlich froh, doch noch dem Kind einen Namen gegeben zu haben. Dann scheint mir meine vorhergehende Aussage doch nicht ganz korrekt. Wichtig war ich meiner Urgroßmutter schon. Band ich ihr doch die Schnürsenkel zu Schleifen, denn sie konnte sich nicht mehr bücken. Dabei hatte ich es doch selbst gerade erst gelernt, damals vor 50 Jahren.

Aber irgendwie weiche ich jetzt vom Thema ab. Eigentlich wollte ich meinen Aussetzer des gestrigen Tages beschreiben:

 Ich musste noch ein Feinwaschmittel kaufen, sowas wie Kai aus der Tube, für die kleine Handwäsche zwischendurch, denn der Urlaub naht mit Riesenschritten. Und nichts reduziert die Menge des Reisegepäcks mehr als so eine kleine mobile Waschmittelreserve. Entweder hatte ich meine Brille nicht auf – nein, das ist keine Entschuldigung. Ich konnte sehr wohl LESEN, was ich da in meinen Einkaufswagen legte, aber ich raffte es nicht, noch nicht einmal an der Kasse. Erst zu Hause, als ich im Begriff war, meinen Bügel-BH zu waschen (Das Teil kommt mir nicht in die Waschmaschine!), trat die schmirgelnde Wirkung meines Einkaufs zutage:

Ich hatte HANDWASCHPASTE erworben.

(c) rarum


In seinen Armen

Jede Nacht

(und gelegentlich auch am Tage)

liege ich entspannt

in den Armen eines Gottes.

~~~

Danke, Morpheus!

😉


Vegetarische Diät

Noch kein Ende

für die Ente,

auch die Gans

bleibt ganz.

Es macht dich satt

ein Blatt

Salat?!

😉

(c) rarum


Silage

Mohnblumen im Luzernefeld:

Opium für das Vieh

😉

(frei nach Karl Marx)


Das Vakuum

Mit einem Kuss hast du ganz ungezogen

sämtliche Luft aus mir herausgesogen.

Doch die Sache lief sehr dumm,

denn es entstand ein Vakuum.

Und seit jenem Kusse –

sind wir aus einem Gusse.

🙂

(c) rarum 2007


Windgeburt


Es weht zur Nacht

ein kleiner Wind.

Wer ihn gemacht,

weiß jedes Kind:

Am Weiher plätschern munter Wellen.

Die ließen ihn aus dem Wasser schnellen.

😉

(c) rarum


Verdächtig

Manchmal,

wenn ich so meinen Garten betrachte,

kommt in mir der heimliche Verdacht auf,

dass Noah in seiner Arche

auch säckeweise

Unkrautsamen

mitgenommen hat.

😉


Du rennst

Kennst du das auch?

 Du rennst und rennst und rennst, willst fliehen – und kommst nicht vom Fleck. Irgendetwas hält dich fest, zieht dich immer wieder zurück. Der Schweiß steht dir in großen Perlen auf der Stirn, deine Lippen sind spröde und aufgerissen, dir wird schwindlig. Dein Schrei erstickt lautlos, denn du bekommst keine Luft mehr…

~~~

Dann ist es Zeit, im Fitnessstudio vom Laufband zu steigen, ehe bei dieser Schwüle dein Kreislauf kollabiert.

😉


Über das Glück

Einmal im Leben kommt jemand,

der alles auf den Kopf stellt,

und du bist glücklich darüber…

~~~

… oder zumindest nicht unglücklich …

🙂


Murphy im Konzert

1. Diejenigen Konzertbesucher, die in der Reihenmitte ihre Plätze haben, erscheinen grundsätzlich zuletzt. Dann drängeln sie sich durch, natürlich partout von der Seite, auf der DU sitzt. Nachdem sie dir unsanft auf den Zeh getreten sind, stellen sie fest, dass sie sich doch in der Reihe geirrt haben.

 2. Ausgerechnet vor dir sitzt ein Zwei-Meter-Mann, der dir jegliche Sicht auf das Geschehen auf der Bühne versperrt. Deine Begleitung erbarmt sich und tauscht mit dir den Platz . Doch die Dame neben dem Zwei-Meter-Mann nervt, bis er ihr seinen Platz anbietet. Wobei wieder alles wäre wie gehabt, gell?

 3. Ich muss nicht noch erwähnen, dass du wieder neben einer Quasseltante sitzt, die es nicht geschafft hat, ihre Probleme zu Hause auszudiskutieren, einen Hustenanfall erleidet und sich danach unsanft in ihr Papiertaschentuch schneuzt, das sie vorher nicht ohne Knistergeräusche aus ihrer Handtasche zutage förderte. Und darauf natürlich: ein Bonbon!

 Aber niemand kann dir den Genuss an Beethovens Zweiter vergällen, wenn sie so hervorragend kraftvoll und präzise interpretiert wird wie von der Prague Philharmonia.

Und Banausen gibt es schließlich überall…


Antikes

Amor trieb einst Schabernack,

zielte auf einen alten Sack.

Doch diesem war zuviel die Lieb`,

verpasste dem Göttlein einen Hieb.

Alles was blieb von Amor:

~~~

ein paar Bröckchen Marmor.

😉

(c) rarum


Poker (2)

Wer nichts mehr zu verlieren hat,

kann getrost alles auf eine Karte setzen.

(c) rarum


Geburt des Traums

Die Mutter des lebensfähigen Traums heißt Realität.

Und seine Amme: Fantasie.

Vater?

Hat er keinen!

🙂

(c) rarum


Minimärchen (12)

Es kam ein braver Jägersmann

am Königshof zu Ehren:

Denn er ritt furchtlos in den Tann,

erlegte Walderdbären.

😉

(c) rarum


Minimärchen (11)

Die Prinzessin verbrachte eine turbulente Nacht.

Als sie am Morgen von ihrem Lager erwachte, waren ihre weißen Schenkel übersät mit blauen Flecken.

Ihre Zofe fragte:

Herrin, was ist Euch geschehen?“

„Es war die Eichel und nicht die Erbse!“

(Schlag nach bei Shakespeare!)

🙂

(c) rarum


All mein‘ Gedanken (5)

Ein kleiner Gedanke von mir

dreht sich stetig um dich.

Ihm ist schon ganz schwindlig.

🙂

(c) rarum


Vor dem Gewitter

Der erste Tropfen

auf den heißen Stein

ist immer ein Märtyrer.

🙂

(c) rarum


Das Wort zum Wochenbeginn

Es läuft alles wie geschmiert:

Denn ich trete in jedes Fettnäpfchen.

🙂


Wochenendbeschäftigung: die Steuererklärung

Ohje, jetzt haben wir die Bescherung,

ich vergaß die Steuererklärung,

habe den Termin versäumt,

den der Fiskus mir eingeräumt.

Ich könnte sie zum Monde schießen!

Als ob sich Steuern erklären ließen!

Ich habe diesen Tag verpasst,

jetzt komme ich sicher in den Knast.

Der Staat, er kann es doch nicht lassen,

mir laufend in die Tasche zu fassen.

Verlangt stets seinen Obolus.

Meine Knete ist futsch –

… und Gott zum Gruß …!

🙂

(c) rarum 2008